03 | 01 | 2025 | Praxis | 0 | 816 |
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Eisfischer-Hotspots unter der Lupe
Um beim Eisfischen erfolgreich zu sein, ist die Platzwahl mitentscheidend. Hier sind fünf Stellen, an denen es sich lohnt, den Eisbohrer zur Hand zu nehmen.
Es ist wieder Winter und die Bergseen sind mit einer (mehr oder weniger) dicken Eisschicht überzogen. Anders als im Sommer sieht man nun die «Hotspots» nicht mehr von blossem Auge, die Oberfläche sieht schliesslich überall gleich aus. Umso wichtiger ist es deshalb, möglichst gut vorbereitet und mit einem genauen Plan ans Gewässer zu gehen. Wer dies tut, wird auf lange Sicht mehr fangen.
Als Hilfsmittel fast schon unerlässlich oder zumindest extrem hilfreich ist eine Unterwasserkarte des Gewässers. Eine grobe Übersicht bieten Karten von Gratisanbietern wie swisstopo, viel besser und detaillierter sind aber die Gewässerkarten von Deepersonar. Zwar kostet ein Premium Account etwas, die knapp 30 Franken pro Jahr sind in meinen Augen aber den Preis mehr als wert. Nicht nur erkennt man so die Gewässerstrukturen und -tiefe, sondern das Tool zeigt auch die Bodenbeschaffenheit an und erstellt eine 3D-Karte des Sees.
Allgemein fische ich nicht oder nur ganz selten an Stellen, die tiefer als 25 Meter sind. Sicher stehen die Fische auch tiefer, doch einerseits dauert es ewig, bis der Köder am Boden ankommt, und anderseits ist die Bisserkennung und der Anhieb in grossen Tiefen schwieriger. Zusammen mit den nachfolgenden Hotspots, die ich beim Eisfischen anvisiere, grenzt dies die Platzwahl schon stark ein:
Innenkurven
Vor allem Namaycush scheinen es zu lieben, an Innenkurven von Gewässern zu jagen. Tiefes Wasser auf der einen Seite und flaches Wasser auf der anderen Seite der Kurve sind ideal. Ein Vorteil dieses Spots: Während die Namaycush vor allem am frühen Morgen oft im flachen Bereich unterwegs sind, ziehen sie sich im Verlauf des Tages oftmals ins tiefere Wasser zurück – Ausnahmen vorbehalten! An Innenkurven kann man bei nachlassender Aktivität ganz einfach immer ein paar Meter weiter zum tieferen Wasser wechseln.
Unterwasser-Rücken
Auch Unterwasser-Rücken, die sich weit vom Land ins Gewässer erstrecken, locken vor allem die Namaycush an. Allgemein bevorzugt diese Fischart Strukturen im Wasser. Die Unterwasser-Erhebungen dienen dabei wie natürliche Kreisel, die die Fische als «Wasserstrasse» nutzen. Das Schwierige dabei ist, die richtige Tiefe zu finden. Am besten, man macht ein paar Testbohrungen entlang des Rückens, um die Fische zu lokalisieren. Hat man sie einmal gefunden, kann man entlang dieser Tiefenlinie weitere Löcher bohren.
Flachwasser-Zonen mit Zugang zu tiefem Wasser
Dieser Spot unterscheidet sich nicht gross vom Sommer: Fast immer sind Flachwasser-Zonen, die einen raschen Zugang zu tiefem Wasser haben, ein Magnetpunkt für Namaycush. Während diese Stellen im Sommer fast ausschliesslich am frühen Morgen oder Abend Erfolg bringen und sich die Fische anschliessend in tieferes Wasser begeben, können sich die Räuber im Winter auch tagsüber an solchen Stellen aufhalten. Ich fische sehr gerne an solchen Stellen, weil ich an diesen auch perfekt mit meiner Unterwasserkamera fischen kann.
Bacheinläufe
Ein weiterer Hotspot, der zu jeder Jahreszeit funktioniert. Bacheinläufe sind auch beim Eisfischen immer eine gute Option. Oftmals halten sich hier auch Saiblinge auf. Die Fische können sich einige Meter vom Ufer entfernt, aber auch fast am Ufer aufhalten. Da hilft nur wie so oft: bohren, bohren, bohren.
Unterwasser-Erhebungen
Ein Spot, der vor allem den Eisfischern oder Bootsfischern vorbehalten ist und vielleicht auch deshalb so erfolgversprechend ist. Unterwasser-Erhebungen können nur mit einer genauen Gewässerkarte geortet werden. Manchmal stehen die Fische genau über dem Berg, manchmal der Kante entlang. Einen Versuch sind solche Spots auf jeden Fall wert!
Natürlich können sich die Fische beim Eisfischen überall im Gewässer und vor allem entlang des gesamten Uferbereichs aufhalten. Auch mitten im See bei 60 Metern Tiefe wird irgendwann einmal ein Fisch zubeissen – womöglich auch ein grosser. Speziell beim Eisfischen halte ich es jedoch für wichtig, mit einem Plan A (und B) im Hinterkopf ans Werk zu gehen. Sonst wird aus Freude rasch Frust.
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