29 | 05 | 2019 | Schweiz | Praxis | 9 | 60558 |
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Bielersee Ufer-Spots – Die Top 8
Der Bielersee ist eines der beliebtesten Angelgewässer des Kantons Bern. Da der See einen grossen Weissfischbestand aufweist, können sich Raubfische wie Egli, Hecht aber auch Zander prächtig entwickeln. Dies lässt unser Anglerherz höherschlagen. Ivan Valetny verrät seine Erfahrungen mit den besten Ufer-Spots.
Das gesamte Wasser aus Brienzer-, Thuner-, Murten- und Neuenburgersee fliesst durch den Bielersee. Die Zuflüsse sind die Aare, der Zihlkanal, die Schüss und der Twannbach. Bei Hochwasser kann man in gewissen Bereichen des Sees sogar eine Strömung feststellen. Und der Bielersee ist ein sehr nährstoffreiches Gewässer – beste Voraussetzungen für einen guten, vielfältigen Fischbestand.
Das Nordufer – Steile Kanten
Das Nordufer liegt direkt am Jura-Südfuss. Deshalb ist das Nordufer generell steiler als das Südufer. Deshalb erreicht man auf dieser Seite des Bielersees die tieferen Stellen.
1 | Hafen Le Landeron – Ideal für krautige Hechte und Egli
Auch Le Landeron ist ein kleineres Gebiet, das aber interessante Strukturen aufweist. Wenn man von der Mole aus wirft, ist der Grund leider sehr krautig. Hier kann man in den warmen Monaten gute Egli fangen, welche zwischenzeitlich auch rauben. Ideal ist es, wenn man im Mittelwasser oder an der Oberfläche fischt. Da der Zihlkanal hier in den Bielersee fliesst, kommen laufend Nährstoffe in den See. Deshalb wächst das Kraut übermässig stark. Diesen Nährstoffen folgen die Kleinfische und diesen wiederum die Egli und Hechte.
Wenn man mit dem Gummifisch das Mittelwasser abwirft, kann man so manchen schönen Hecht fangen. Vom Boot aus wird in dieser Region viel auf Hecht geworfen und geschleppt. Vom Ufer aus ist auch der Einfluss des Zihlkanals interessant. Hier kann man den einen oder anderen Hecht zum Biss verleiten.
2 | Hafen La Neuveville - Felchen, Egli und Hechte
Der Hafenbereich La Neuveville ist ein kleineres Gebiet, das sich von den beiden Hafenmolen aus gut befischen lässt. Mit dem Zapfen auf 3 bis 4 Meter Tiefe oder noch besser mit der Hegene und dem Birnenblei, langsam über den Grund geschleift. Ein Uferausflug auf Felchen lohnt sich in den Monaten März bis Juni am meisten.
Im Frühling lassen sich hier auch gut Egli fangen. Durch die vorbeifahrenden Schiffe wird der Grund aufgewirbelt und der steinige Boden wird frei. Dadurch finden die Egli gute Laichplätze und man kann mit wenig Hängern fischen.
Wo Felchen und Egli vorkommen, stehen auch die Hechte nicht weit. Die Hafenmole wird beidseitig gerne mit dem Gummifisch oder Divinator befischt. So kann man den Grund abklopfen oder das Mittelwasser befischen. Zwischendrin steht immer wieder mal ein Hecht, der dem Köder nicht widerstehen kann.
3 | Twann – Top für Topwater im Sommer
Auch in Twann kann man an einigen Orten optimal zum Wasser kommen und viele Stellen abfischen. Um die Anlegestelle Twann kann man gut den Egli und Hechten nachstellen. Die Kante ist nicht direkt beim Ufer, sondern etwas entfernt. Im flachen Wasser steigen Egli häufig auf Wobblern ein. Im Sommer rauben hier die Egli in grösseren Trupps, wenn sie aus der Tiefe die Kleinfische an die Oberfläche treiben. Dann schlägt die Stunde der Oberflächenwobbler. Und wenn sie mal nicht so aktiv sind, kann man an den krautfreien Stellen das eine oder andere Egli mit dem Carolina- oder Texas-Rig an den Haken bringen.
Zwischendrin stehen auch Hechte. Mit Wobblern oder Gummifischen kann man sie auf die Schuppen legen. Zurück in Richtung La Neuveville wird die Kante wieder steiler. Dort kann man mit grösseren Gummifischen auch grössere Hechte fangen, ähnlich wie in Tüscherz. Zwischen dem Strandbad Twann und Bipschal ist die Kante ebenfalls steiler. In dieser Region konnte ich ausserdem Welse beim Ansitz und auch kleinere Seeforellen beim Spinnfischen überlisten.
In den tieferen Bereichen fängt man hier auch im Winter Egli. Ideal dafür sind das Dropshot-Rig und das Doppeljig-Rig. Im Frühling kann man mit dem Carolina-Rig Frühlings-Egli erwischen, wenn man die Kanten hochfischt. Ein vielseitiges und beliebtes Angelgebiet.
4 | Tüscherz – die tiefsten vom Ufer erreichbaren Stellen
Da der Bielersee viele Häuser in Ufernähe hat, ist es gar nicht so einfach, geeignete Gebiete fürs Uferfischen zu finden. Bei Tüscherz findet man aber zahlreiche Stellen, wo man zum Wasser kommt. Ein Hotspot ist die Kursschiffanlegestelle Tüscherz. Dort kann man an die tiefste vom Ufer aus erreichbare Stelle werfen. Mit 30?g Birnenblei am Dropshot-Rig und entsprechendem Gerät erreicht man etwa 30 Meter Tiefe. Im Sommer und Herbst rauben hier die Egli regelmässig in unmittelbarer Ufernähe, da die Kante direkt beim Ufer abfällt. Im Sommer konnte ich hier schon Egli auf kleine Stickbaits und Gummifische fangen. Auch Hechte habe ich hier schon einige überlistet. Man kann eine recht grosse Strecke machen und die Kante hochfischen oder das Mittelwasser absuchen. Dank der Tiefe überlistet man auch im Winter seine Fische. Ein interessantes Gebiet, das viel Potenzial aufweist, aber selten befischt wird.
Südufer - die flache Seite des Sees
Das Südufer ist flach und weist eine durchschnittliche Tiefe von 3 Metern auf. Dadurch, dass es kaum abfallende Kanten in Wurfweite gibt, ist es schwierig, erfolgversprechende Spots zu finden. Ein paar Strukturen, die vielversprechend sind, gibt es aber trotzdem.
5 | Langer Steg Biel – Wo man auch mal Velos und Einkaufswagen antrifft
Der lange Steg in Biel ist ein beliebtes Ziel für Fischer und Spaziergänger. Am Anfang des Stegs fliesst die Schüss in den Bielersee. Deshalb gibt es in diesem Bereich auch Seeforellen. Ich konnte hier schon einige Exemplare fangen, leider meistens nur untermassige Fische. Dieser Bereich ist ziemlich flach und weist eine Tiefe bis 5 Meter auf. Am tiefsten ist es da, wo die Kursschiffe durchfahren.
Regelmässig patrouillieren Alet und Brachsmen im flachen, sandigen Gebiet auf der hafenabgewandten Seite des Stegs. Die Innenseite ist viel stärker verkrautet, darum sind im Hafen viele und grosse Schleien unterwegs. Wenn das Kraut noch nicht so hoch ist, nutzen Hechte den Hafen mit den Booten und Stegen als Laichgebiet. Deshalb steht gelegentlich ein Hecht drin. Im recht flachen und verkrauteten Wasser empfiehlt es sich, ohne Grundkontakt zu fischen. Im etwas tieferen Bereich bei den Kursschiffen, wo die Alte Zihl aus dem Bielersee fliesst, kann man ebenfalls Hechte erwarten. Ganz vorne auf dem Steg werden auf beiden Seiten gerne Egli befischt. Im Sommer rauben sie an der Oberfläche. Sonst sind sie eher tiefer unterwegs und man kann sie mit Wurm am Grund oder dem Carolina-Rig an den sandigen Stellen fangen. Da besonders Schlaue immer wieder Velos und Einkaufswagen ins Wasser werfen, muss man mit Hängern rechnen.
6 | Nidau Seespitz – Wo Egli und Hechte auf Beute lauern
Hier fliesst die Aare aus dem Bielersee in Richtung Solothurn. Beide Seiten des Ausflusses sind interessant für Egli- und Hechtfischer. Die Raubfische haben viele Möglichkeiten, sich auf die Lauer zu legen, und die Seefische, welche mit der Strömung in Berührung kommen, zu attackieren.
Im Sommer kann man hier raubende Egli beobachten und fangen. Die Egli können die Futterfische aus der Tiefe die Kante hoch an die Oberfläche treiben. Auf beiden Seiten hat es auch flachere Bereiche. Dort kommen regelmässig kleinere Hechte vor, welche auf vorbeiziehende Fische warten. Auf der westlichen Seite, beim Erlenwäldli, kann man bis Ipsach viele flache Stellen nach Hechten abwerfen. In den tiefen Bereichen des Sees und der Aare werden auch grosse Hechte gefangen. Mit genügend Geduld und schweren Ködern kann man hier den Grund effizient abklopfen.
7 | Hafen Mörigen – trübes Wasser
Mörigen hat einen interessanten Hafen, wo sich wie in Biel Hechte überlisten lassen. Das Wasser ist meist trüber als an anderen Stellen des Sees, was den Hechten besondere Jagdmöglichkeiten bietet.
Von der Mole aus wirft man auf die üblichen 3 Meter Tiefe. Hechte und Flachwasser-Egli sind zeitweise in grosser Zahl vor dem Hafen und schlagen sich die Bäuche mit Maifliegenlarven voll. Auch ist man hier bei Bise etwas windgeschützter als auf der Nordseite.
8 | Langer Steg Lüscherz – Top-Frühlingsspot für das Carolina-Rig
Der lange Steg in Lüscherz wurde früher von der Kursschifffahrt genutzt und dafür erbaut. Dadurch kommt man weit raus, kann aber nicht ganz bis zur Kante werfen. Es ist recht flach mit rund 3 Metern. Wenn man weit rauswirft, kommt man bis auf 5 Meter. Man kann hier mit einem leichten Jig Hechte sowie Egli fangen. In diesem Gebiet hat es regelmässig grössere Egli, welche auch einen grösseren Gummifisch nicht verschmähen. Auch ist hier im Frühling das Carolina-Rig vielversprechend, welches früher ein brauner Twister mit Laufblei war. Stellenweise hat es massives Kraut, deshalb besteht die Gefahr, das System abzureissen, wenn man an die falsche Stelle wirft.
Geheimtipp für Friedfischangler
Am Bielersee werden primär Raubfische und Felchen befischt. Ich finde aber dass, der Bielersee auch ein wahres Friedfischparadies ist. Ein gezielter Versuch auf grosse Friedfische lohnt sich. Es kommen grosse Rotaugen, Brachsmen und riesige Schleien vor. Stellenweise konnte ich Graskarpfen in kapitalen Grössen im Kraut beobachten. Ich bin überzeugt, in diesem Gewässer schwimmen noch einige Riesen ihrer Art herum.
9 Kommentare
Nils Anderson | 16 | 04 | 2021 |
Hier findet man die Ausführungen fürs Freiangelrecht kurz und knapp erklärt:
www.vol.be.ch/vol/de/index/natur/fischerei
Elias.k | 20 | 05 | 2021 |
Danke das hat mir weiter geholfen :-)
Elias.k | 23 | 05 | 2021 |
Was sind den die Fluss Hotspots Im Kanton Bern???
Nico.luethi | 04 | 07 | 2021 |
wo kann man gut auf egli vvom ufer aus fangen das die fangchacen bei 100% liegen.
Antworten an: Nico.luethi
Andre.g | 05 | 07 | 2021 |
100% Fangchance nur mit Dynamit
Antworten an: Andre.g
Jb | 03 | 10 | 2021 |
Heikler Kommentar, bei dieser Frage wäre es auch zuzutrauen, dass dein Ratschlag umgesetzt wird????????
marv | 29 | 04 | 2024 |
Auf welcher Seite des Bielersees liegen die Chancen auf Hecht im Mai höher? Habt ihr mir eine Empfehlung besprechend Köder.
Daninz | 30 | 04 | 2024 |
Bin taucherisch viel am Nordufer unterwegs und bis letzte Woche noch keine Fische da. Entsprechend werde ich am 1.5. mit dem Boot das Südufer absuchen.
Kaspar
Also ist das mit oder ichohne patent gemeint well ich habe noch keins und habe es recht holdreich gefunden aber will nichts falsch machen und desshalb frage ich: muss mann an den angegebenen stellen patent besitzen oder nicht? Lieber Gruss Kaspar