Schnur, Wind & Strömung
14 | 01 | 2022 PraxisText: Ivan Valetny 06436
14 | 01 | 2022 Praxis
Text: Ivan Valetny 0 6436

Schnur, Wind & Strömung

Die Schnurverbindung zwischen Köder und Rutenspitze ist eine Gerade? Von wegen! Ivan Valetny beantwortet einige Fragen zum Schnurverhalten bei unterschiedlichen Bedingungen.


Ich will vom Ufer aus fischen, aber es windet. Auf was muss ich achten?

Vom Ufer aus hat man die schlechtesten Karten bei Seitenwind. Bei Windböen unter 30 km/h kann man aber auch bei Seitenwind noch fischen, wenn man einige Tipps beachtet: Beim Auswerfen bremse ich den Köder kurz vor dem Auftreffen auf dem Wasser ab und senke sofort die Rutenspitze. Ich kurble zuerst einige Male, um die Schnur noch weiter zu straffen, erst dann habe ich eine gute Köderkontrolle. 

Nach Möglichkeit wechsle ich das Ufer oder suche eine windgeschützte Stelle. Bei Rückenwind kann man weiter auswerfen, als es bei Windstille je möglich wäre. So kann man vor allem mit leichten Ködern Traumdistanzen erreichen. Da die Schnur nicht so stark gegen die Seiten abgelenkt wird, hat man auch auf grosse Distanz guten Köderkontakt. Dieser ist zwar nicht vergleichbar mit den Verhältnissen bei Windstille, aber man kann so die Bisse und Grundkontakte doch noch recht gut bemerken.

Bei Gegenwind sinkt die Wurfweite natürlich, aber man hat doch noch eine brauchbare Bisserkennung. Dabei sollte man die Rute möglichst gegen unten halten, sonst wird die Schnur durch den Wind stark zum Fischer zurückgedrückt; dadurch würde der Kontakt zum Köder wieder schlechter werden. 

Köder, die stetig unter Zug geführt werden, vertragen deutlich mehr Wind als Köder, bei denen die Bisse zumeist in der Absinkphase kommen und ein schneller Anschlag nötig ist. Wer beim Fischen mit Gummiködern keine Bisse spürt, fängt wenig bis nichts. Da hat man jetzt mit einem Wobbler oder Spinner oft deutlich bessere Fangchancen.


Es windet und ich bin mit dem Boot unterwegs. Soll ich ankern oder mich treiben lassen?

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